Frau in Ägypten stirbt an der Vogelgrippe
In Ägypten ist die Vogelgrippe erstmals auch beim Menschen
aufgetreten. Das Gesundheitsministerium bestätigte am Wochenende
die Virus-Infektion bei einer Frau, die rund 40 Kilometer
nördlich der Hauptstadt Kairo an Symptomen der Krankheit
gestorben war.
Am Sonntag wurde ein weiterer Verdachtsfall
in derselben Region bekannt. Der erkrankte Mann werde behandelt
und scheine auf dem Weg der Besserung zu sein, berichtete die
ägyptische Nachrichtenagentur Mena.
Die Patientin sei mit dem Grippemedikament Tamiflu behandelt
worden, dennoch sei sie am Freitag an der Krankheit gestorben.
Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigte die
Infektion. Den Behörden zufolge lebte die Frau in der Provinz
Al-Kalubijah. Dort war die gefährliche Virus-Variante H5N1 bei
Geflügel nachgewiesen worden.
Bei dem zweiten Verdachtsfall handele es sich um einen
28-Jährigen aus derselben Region, berichtete MENA unter Berufung
auf das Gesundheitsministerium weiter. Ein erster Test habe ein
positives Ergebnis gezeigt, das Ergebnis einer zweiten
Untersuchung stehe jedoch noch aus. Er werde ebenfalls mit
Tamiflu behandelt und scheine die Krankheit schon überstanden zu
haben. Er könnte innerhalb der nächsten zwei Tage aus dem
Krankenhaus entlassen werden.
Bislang war das Virus in Ägypten nur unter Geflügel aufgetreten.
Mittlerweile wurden in 18 der 26 ägyptischen Provinzen
Infektionen bei Vögeln nachgewiesen. An der Vogelgrippe sind
seit 2003 weltweit bereits fast 100 Menschen gestorben. Bisher
ist die Krankheit nur unter Tieren und von Tier zu Mensch
übertragbar. Mediziner fürchten jedoch, dass das Virus mutieren
und dann von Mensch zu Mensch übertragbar werden könnte. Eine
weltweite Grippe-Pandemie stellt eine nicht zu unterschätzende
Bedrohung des Weltfinanzsystems dar. Regierungen, Aufseher und
Akteure der Finanzmärkte sowie Notenbanken müssen sich weltweit
auf die Folgen einer Grippe-Pandemie für die Wirtschaft und den
Finanzsektor einstellen und angemessene Vorbereitungen treffen.
So lautet der Appell der im "Forum für Finanzstabilität" (FSF)
zusammengeschlossenen Finanzaufseher.
Israel gab bei vier Verdachtsfällen bei Menschen Entwarnung. Die
Arbeiter von Geflügelhöfen waren in Krankenhäuser eingeliefert
worden, nachdem in zwei Betrieben im Süden des Landes tausende
Puten und Hühner verendet waren.
HANDELSBLATT, Montag, 20. März 2006, 10:52 Uhr