Rügen: Zwei weitere Katzen mit Vogelgrippe infiziert

Auf Rügen sind zwei weitere tote Katzen gefunden worden, die mit dem Vogelgrippevirus infiziert waren.
Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) sieht nach dem Fund von zwei weiteren mit Vogelgrippe infizierten Katzen auf Rügen eine "potenzielle Gefahr" für den Menschen.
"Das heißt, dass das Virus diese Schranke zum Säugetier jetzt nicht nur in einem Einzelfall, sondern mehrfach überwunden hat. Damit ist die Vogelgrippe deutlich näher an den Menschen gerückt", sagte er am Dienstagabend in der Fernsehsendung "Münchner Runde" des Bayrischen Rundfunks (BR). Anfang vergangener Woche war erstmals in Deutschland bei einer auf Rügen verendeten Katze das gefährliche Virus H5N1 nachgewiesen worden.
Jetzt zeige sich, wie "bitter notwendig" die jüngst angeordneten Maßnahmen zum Schutz der Haustiere gewesen seien. Nach der Stallpflicht für alles Federvieh dürfen seit vergangenem Wochenende auch Hunde und Katzen in Vogelgripperegionen nicht mehr frei herumlaufen. Im engeren Umkreis dürfen Fremde keinen Stall mehr betreten. "Im Zweifel plädiere ich mit allen Konsequenzen für die Sicherheit", sagte Seehofer. "Bislang ist noch kein Fall bekannt, wo etwa eine Katze einen Menschen infiziert hat. Und ich möchte nicht der erste sein, der einen solchen Fall bekannt geben muss."
Seehofer forderte, die Koordination der Maßnahmen im Kampf gegen das Virus müsse beim Bund liegen. "Ich will keine Neuauflage der Föderalismusdebatte, aber es muss klare Kompetenzen geben", sagte der CSU-Politiker. "Die strategischen Zielsetzungen und die grundsätzlichen Dinge müssen zentral geordnet werden." Das Virus sollte verstärkt erforscht werden. "Weltweit gibt es noch gewaltige Wissenslücken."

HANDELSBLATT, Dienstag, 07. März 2006, 22:24 Uhr


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