Katze fiel hoch pathogener H5N1-Variante zum Opfer

Der auf Rügen an einer Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus gestorbene Kater war mit der hoch ansteckenden asiatischen Variante des Erregers H5N1 infiziert. Die Krankheit breitet sich unterdessen in Europa immer weiter aus. In Serbien wurde der erste Fall bestätigt.
Wie das Friedrich-Loeffler-Institut am Donnerstag auf der Ostseeinsel Riems mitteilte, kommt das Ergebnis der Untersuchung der toten Katze nicht überraschend, da das Tier in der Nähe des Zentrums der Infektionen auf der Insel Rügen gelebt habe und dort auch gestorben sei. Es handele sich um genau den Virustyp, mit dem auch der erste verendete Schwan nahe der Wittower Fähre auf Rügen infiziert war.
Europaweit stieg die Zahl der bestätigten Vogelgrippefälle weiter an. In Deutschland wurde das Virus H5N1 bis Donnerstag bei 136 Wildvögeln sowie der Katze von Rügen nachgewiesen. Schwerpunkt ist weiterhin Mecklenburg-Vorpommern: Auf das Land allein entfallen 123 Fälle. Experten gehen davon aus, dass eine hohe Dunkelziffer hinzu kommt, da nicht alle tot aufgefundenen Vögel untersucht werden.
Die Vogelgrippe tauchte bislang in fünf Bundesländern auf. In Bayern wurde am Mittwochabend der vierte Fall bestätigt, in Schleswig-Holstein, Brandenburg und Baden-Württemberg sind es jeweils drei.
In Österreich wurden seit dem ersten Auftreten der Tierseuche Mitte Februar 22 Infektionen mit dem Erreger entdeckt. In der Schweiz bestätigte sich der erste Vogelgrippeverdacht. In einem zweiten Verdachtsfall steht die endgültige Klärung noch aus. In Griechenland stieg die Zahl der nachgewiesenen Fälle bei Wildvögeln auf 19.
In Serbien wurde das H5-Virus in einem tot aufgefunden Schwan nachgewiesen. Ob es sich um den Subtypen H5N1 handelt, soll eine Untersuchung im britischen Referenzlabor in Weybridge ergeben. Die serbische Regierung hatte im vergangenen Monat die Grenzkontrollen verschärft und eine Stallpflicht für Geflügel verhängt. In den Nachbarländern Kroatien, Ungarn, Bosnien, Bulgarien und Rumänien wurde die Tierseuche bereits in Wildvögeln nachgewiesen.

HANDELSBLATT, Donnerstag, 02. März 2006, 13:00 Uhr


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