Vogelgrippe in sieben Ländern Europas
Das aggressive Vogelgrippevirus H5N1 ist inzwischen in sieben
europäische Länder registriert worden. Bis nach Italien ist der
Erreger vorgedrungen, der nach Angaben der
Welttiergesundheitsorganisation (OIE) weltweit bisher in 21
Ländern entdeckt wurde.
In Europa wurde das für Menschen gefährliche Virus
erstmals Anfang Oktober 2005 in Rumänien bestätigt. Am
vergangenen Wochenende wurden in Bulgarien, Griechenland und
Italien tote Schwäne gefunden, die den Erreger in sich trugen.
In Slowenien nahe der Grenze zu Österreich wurde ein toter, mit
dem Vogelgrippevirus H5 infizierter Schwan gefunden. Ob es sich
um den gefährlichen H5N1-Erreger handelt, soll ein Labor in
Großbritannien klären.
Bulgarien: Am 11. Februar 2006 wird H5N1 in toten Wildschwänen
nachgewiesen. Die Tiere waren nahe der rumänischen Grenze
verendet.
Griechenland: Das Virus wird ebenfalls am 11. Februar
2006 bei Schwänen nachgewiesen. Das Referenzlabor für
Vogelgrippe in Großbritannien stellt fest, dass drei tote
Schwäne mit dem Erreger infiziert waren. Am 13. Februar wird
H5N1 bei einer Wildgans entdeckt.
Italien: Am 11. Februar 2006
wird H5N1 bei toten Schwänen bekannt. Mindestens zwei Vögel
waren nach Untersuchungen des Referenzlabors für Vogelgrippe in
Padua von dem Erreger befallen.
Kroatien: Am 26. Oktober 2005
wird H5N1 bei Schwänen bestätigt. In einem Teich 200 Kilometer
östlich der Hauptstadt Zagreb waren sechs tote Vögel gefunden
worden.
Rumänien: Am 4. Oktober 2005 werden in Rumänien die ersten H5N1-
Infektionen bei Vögeln in Europa registriert. Seit Oktober 2005
hat Rumänien 29 Infektionsherde gemeldet.
Russland: Am 23. Juli 2005 werden die ersten Erkrankungen im
asiatischen Teil Russlands bekannt. In neun Dörfern in der
Region Nowosibirsk in Sibirien werden befallene Hühner, Enten,
Truthähne und Gänse entdeckt. Auch im europäischen Teil
Russlands gibt es später vereinzelte Seuchenherde.
Türkei: Am 1. Oktober 2005 erreicht das H5N1-Virus den
asiatischen Teil der Türkei. 12 Menschen erkranken, 4 davon
sterben. Auch im türkischen Teil der Insel Zypern wird Ende
Januar bei verendeten Hühnern und Puten das H5N1-Virus
nachgewiesen.
Grossbritannien: steht nicht auf der OIE-Liste. Das Virus wurde
dort aber in einer Isolierstation bei Finken entdeckt, die aus
Taiwan stammten.
HANDELSBLATT, Montag, 13. Februar 2006, 16:27 Uhr