Zwei Griechen isoliert / Vogelgrippeverdacht in Griechenland bestätigt

Eine auf der Ägäisinsel Skyros verendete Wildgans war mit dem gefährlichen Vogelgrippevirus H5N1 infiziert. Es ist der vierte bekannte Vogel in Griechenland, bei dem das Virus nachgewiesen wurde.
Am Samstag war das Virus bei drei Schwänen im Norden des Landes festgestellt worden. Auf Skyros gelten die gleichen Schutzmaßnahmen wie für den Raum Thessaloniki, teilte das Ministerium weiter mit. Im Einvernehmen mit der EU-Kommission muss in einem Umkreis von drei Kilometern um die Orte, an denen die Vögel verendeten, das Geflügel in geschlossenen Gebäuden gehalten werden. In einer Überwachungszone von zehn Kilometern gelten Transportbeschränkungen.
Am Montagabend sollte ein 15-jähriger Patient aus einem Krankenhaus in Thessaloniki entlassen werden. "Der Verdacht auf H5N1- Infizierung wurde nicht bestätigt", sagte der Krankenhausdirektor Ioannis Karakoulakis der halbamtlichen Nachrichtenagentur ANA. Auch ein 29-jähriger Jäger, der erkrankte Wildvögel angefasst hatte, habe keine Vogelgrippe, berichtete der griechische Rundfunk unter Berufung auf die Ärzte eines anderen Krankenhauses von Thessaloniki. Griechenland hat seit der Feststellung des H5N1-Virus die Schutzmaßnahmen gegen den Erreger verschärft. Bei Thessaloniki und 60 Kilometer weiter südlich an der Küste wurden nach Behördenangaben Sicherheitszonen eingerichtet.
In einem Radius von drei Kilometern darf kein Vogel im Freien gehalten werden. Vögel und Vogelprodukte aller Art dürfen auch aus dieser Zone nicht herausgebracht werden, berichtete das Fernsehen. In einem Radius von zehn Kilometern werden alle Fahrzeuge desinfiziert und Vögel intensiv untersucht. Experten des griechischen Gesundheitsministeriums versprühten auf Stränden Desinfektionsmittel an den Fundstellen toter Wildvögel.
Zuvor hätten die Gesundheitsbehörden festgestellt, dass jeder Zehnte der kleinen Vogelzüchter das angeordnete Einsperren von Zuchtvögeln in überdachten Ställen nicht einhalte, berichtete das Fernsehen. Wegen der eisigen Kälte in Osteuropa hatten in den vergangenen Wochen Zehntausende Wildvögel Zuflucht in den Feuchtbiotopen Nordgriechenlands gesucht. Viele waren erschöpft und verendeten dort.

HANDELSBLATT, Montag, 13. Februar 2006, 14:21 Uhr


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