Vogelgrippe erreicht Afrika

Wie die Weltorganisation für Tiergesundheit OIE am Mittwoch in Paris mitteilte, sei das Vogelgrippevirus in einer Zuchtbatterie in Nigeria ausgebrochen. Bislang war Afrika von der Vogelgrippe verschont geblieben.
Die nigerianischen Behörden hätten bereits mit der Verhängung einer Quarantäne, der Vernichtung infizierter Tiere und Desinfektionen begonnen, meldet die OIE. Der Tiertransport innerhalb des schwarzafrikanischen Landes sei eingeschränkt worden. Die aus Ostasien stammende Vogelgrippe hatte sich zuvor schon über Zugvögel gen Westen ausgebreitet. Das OIE-Referenzlabor für Vogelgrippe in Padua (Italien) habe den Erreger H5N1 bei den nigerianischen Tieren festgestellt, hieß es. Seine genetische Verwandtschaft mit den bekannten H5N1-Stämmen werde untersucht. Die OIE will Experten nach Nigeria schicken, um die Behörden bei der Seuchenbekämpfung zu unterstützen.
Auch China hat am Mittwoch einen neuen Ausbruch der Vogelgrippe bekannt gegeben. Bis Freitag seien in der nördlichen Provinz Shanxi 15 000 Hühner gestorben, teilte das Landwirtschaftsministerium mit. Experten seien in die betroffene Ortschaft Yijing geschickt und mehr als 187 000 Tiere getötet worden, hieß es auf der Internet-Seite des Ministeriums. Der Ausbruch sei nun unter Kontrolle.
Seit Ende 2003 sind weltweit mindestens 88 Menschen in sieben Staaten an der Vogelgrippe gestorben. Mediziner fürchten, dass das Virus mutieren und sich eines Tages von Mensch zu Mensch übertragen könnte. Dies könnte zu einer weltweiten Epidemie führen.

HANDELSBLATT, Mittwoch, 08. Februar 2006, 12:49 Uhr


zurück zur Vogelgrippe-Startseite