Vogelgrippe-Verdachtsfall hat nur Bronchitis

In Deutschland hat es einen ersten Verdachtsfall auf Vogelgrippe gegeben, der sich aber schnell als schwere Bronchitis entpuppte. Betroffen ist ein seit langem in Deutschland lebender türkischer Mann, der erst kürlich in seinem Geburtsland Urlaub gemacht hatte.
Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet, war der 72 Jahre alte Patient am Sonntag mit Verdacht auf eine Infektion mit Vogelgrippe in das St.-Franziskus-Hospital eingeliefert worden. Die diensthabende Internistin bestätigte der Zeitung, es seien entsprechende Symptome festgestellt worden. Am Abend gaben der Leiter des Kölner Gesundheitsamtes, Jan Leidel, und die Gesundheitsdezernentin der Stadt, Ursula Christiansen, Entwarnung: Man könne "definitiv" und unter Berücksichtigung aller epidemiologischen Gesichtspunkte ausschließen, dass es sich um einen Fall von Vogelgrippe handele.
Der Mann hatte in der von der Vogelgrippe bisher nicht betroffenen - türkischen Schwarzmeer-Region Urlaub gemacht. Er wurde zur weiteren Untersuchung in ein zweites Krankenhaus verlegt. Dort wurde nach Angaben des Gesundheitsamtsleiters eine schwere Bronchitis diagnostiziert.
Vor allem im Osten der Türkei ist die Vogelgrippe in mehreren Regionen ausgebrochen. Am Sonntag wurde der Tod eines fünfjährigen Mädchens gemeldet, bei der der Verdacht besteht, dass sie an der Krankheit starb. Damit würde sich die Zahl der Toten durch das gefährliche Vogelgrippevirus in der Türkei auf vier erhöhen. Etwa 20 Menschen sollen sich mit dem Virus infiziert haben, dessen Variante H5N1 für Menschen lebensbedrohlich werden kann.

HANDELSBLATT, Sonntag, 15. Januar 2006, 19:33 Uhr


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