Hessen fordert schärfere Kontrollen wegen Vogelgrippe
DÜSSELDORF. Die Kontrollen von Reisenden aus Risikoländern an
den Grenzen und vor allem auf den Flughäfen könne durch die
Einführung von Zollerklärungen nach dem Vorbild der USA
vereinfacht werden, sagte Dietzel dem Handelsblatt.
Bei den 58.000 Stichprobenkontrollen, die derzeit am Frankfurter
Flughafen vor allem bei Reisenden aus Asien durchgeführt werden,
seien in den vergangenen drei Monaten rund zwölf Tonnen
potenziell risikobehafteter Lebensmittel sicher gestellt worden,
sagte der Leiter des hessischen Tierseuchenschutzes, Thomas
Fröhlich, dem Handelsblatt. "Von toten Enten in der Handtasche,
über Entenzungen, bis zu lebenden Hunden und Katzen in der
Sporttasche war alles dabei."
Der Kontrollaufwand sei gewaltig und sehr teuer. Die Kosten
könnten deutlich gesenkt werden, wenn Passagiere schon vor der
Landung schriftlich erklären müssten, ob sie Lebensmittel im
Handgepäck mit sich führen. Dies sei allerdings nur sinnvoll,
wenn das Bußgeld bei Falschangaben mit mindestens 1000 Euro
empfindlich hoch sei, sagte Dietzel.
Außerdem müsse die Regelung EU-weit eingeführt werden, da der
"Schmuggel" sonst nur auf ausländische Flughäfen verlagert
werde. Daher habe sich die hessische Landesregierung bereits
Ende Dezember mit einem entsprechenden Vorschlag an die
EU-Kommission gewandt. Dort sah man allerdings auf Anfrage des
Handelsblatts keinen Bedarf für Veränderungen bei den
Kontrollen.
HANDELSBLATT, Donnerstag, 05. Januar 2006, 16:54 Uhr