Zweites Kind in der Türkei an Vogelgrippe gestorben
Im Osten der Türkei ist ein zweites Kind an der Vogelgrippe
gestorben. Es handelt sich um die Schwester des 14-jährigen
Jungen, der als erstes menschliches Todesopfer der Krankheit
außerhalb Asiens gilt. Die WHO geht davon aus, dass beide mit
der gefährlichen Virus-Variante H5N1 infiziert waren.
Das Mädchen sei am Morgen gestorben, sagte der Gouverneur
der osttürkischen Provinz Van, Niyazi Tanilir, dem
Nachrichtensender CNN Türk. Zeitungsberichten zufolge soll das
Mädchen 15 Jahre alt gewesen sein. Zum Tod des Jungen sagte
WHO-Experte Guenael Rodier: "Wir sind ziemlich sicher, dass es
unglücklichweise ein Fall von H5N1 beim Menschen ist". Es seien
aber weitere Tests nötig.
Die Geschwister waren in ein Krankenhaus in Van im Osten der
Türkei eingeliefert worden. Der Junge verstarb am Sonntag.
Zunächst hatte es geheißen, er sei den Folgen einer
Lungenentzündung erlegen.
In Asien sind seit 2003 mehr als 70 Menschen an der
Vogelgrippe-Variante H5N1 gestorben. Wissenschaftler befürchten,
das Virus könne sich verändern und von Mensch zu Mensch
übertragen werden, womit eine weltweite Erkrankungswelle drohe.
Die Türkei liegt im Fluggebiet von Zugvögeln, die für die
Verbreitung der Vogelgrippe verantwortlich gemacht werden. In
den vergangenen drei Monaten hat das Land zwei Fälle des
Ausbruchs der Krankheit bei Tieren bestätigt.
HANDELSBLATT, Donnerstag, 05. Januar 2006, 09:12 Uhr