14. Opfer: Fünfjähriger stirbt in Thailand an Vogelgrippe
BANGKOK. Der Fünfjährige litt seit dem 25. November an
Fieber, Übelkeit und Magenschmerzen, wie der thailändische
Gesundheitsminister Phinij Jarusombat mitteilte. Seine Eltern
hätten ihn jedoch erst nach mehr als einer Woche ins Krankenhaus
gebracht. Das Kind hielt sich laut Jarusombat häufiger auf dem
Hühnerhof seines Onkels auf. Am Freitag ließen die
Gesundheitsbehörden in Nakhon Nayok, 70 Kilometer nordöstlich
von Bagdad, mehr als 540 Vögel töten.
Die vietamesische Regierung meldete am Freitag zwei neue
Ausbrüche in zwei weiteren Provinzen. Rund 10 000 Vögel seien
verendet, sagte Landwirtschaftsminister Cao Duc Phat. In China
berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua, im Nordosten
des Landes sei eine Bäuerin positiv auf das H5N1-Virus getestet
worden. Die 31-Jährige aus der Provinz Liaoning sei jedoch
wieder genesen. Sie war der fünfte bestätigte Fall von
Vogelgrippe beim Menschen in China. In Asien insgesamt starben
daran bisher mindestens 70 Menschen.
Der Schweizer Pharmakonzern Roche kündigte unterdessen an,
möglicherweise werde die weltweite Produktion des Grippemittels
Tamiflu bald drastisch steigen. Roche bestätigte in der Nacht
zum Freitag, dass Gespräche mit mehreren Firmen über eine
Lizenzproduktion von Tamiflu in einem fortgeschrittenen Stadium
seien. Zuvor hatte US-Senator Charles Summer in Washington
bekannt gegeben, Roche habe mit 15 Pharmaproduzenten eine
Einigung über die Tamiflu-Produktion erzielt.
Dazu gehörten die beiden US-Generikahersteller Teva
Pharmaceuticals und Mylan Laboratories. Roche-Sprecher Terence
Hurley sagte demgegenüber, es sei noch keine definitive
Vereinbarung abgeschlossen worden. Vor dem Abschluss der
Verhandlungen könnten auch keine Angaben zu den Namen der
potenziellen Partnerfirmen gemacht werden. Tamiflu ist eines von
weltweit zwei Medikamenten, das im Falle einer Grippe-Pandemie
zum Einsatz kommen würde und auch zur Behandlung der Vogelgrippe
beim Menschen eingesetzt werden könnte.
HANDELSBLATT, Freitag, 09. Dezember 2005, 10:25 Uhr