China: Kleines Mädchen ist an Vogelgrippe erkrankt
PEKING/WARSCHAU. Ein zehn Jahre altes Mädchen aus der im
Süden Chinas gelegenen Region Guangxi sei an der auch für
Menschen lebensgefährlichen H5N1-Variante erkrankt, teilte das
chinesische Gesundheitsministerium nach einer Meldung der
staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua vom Dienstag mit. Das
positiv auf den H5N1-Virus getestete Kind leide seit Ende
November an Fieber und einer Lungenentzündung. Es werde auf der
Intensivstation eines Krankenhauses behandelt, hieß es in der
Meldung weiter.
Zuvor waren bereits drei Menschen in Ost- und Zentralchina an
Vogelgrippe erkrankt. Zwei von ihnen starben, ein neunjähriger
Junge genas. Bei Geflügel hat China seit Mitte Oktober insgesamt
25 Fälle von Vogelgrippe gemeldet. Zehntausende Vögel wurden
seitdem getötet.
Die Vogelgrippe hat sich in weiten Teilen Asiens ausgebreitet.
Insgesamt starben bislang annähernd 70 Menschen an dem Virus. Um
einer weiteren Ausbreitung entgegenzuwirken, wurden in der
Volksrepublik rund 20 Millionen Vögel getötet. Außerdem hat das
Land angekündigt, in den Geflügelbeständen Milliarden von Tieren
zu impfen.
Aus Angst vor der Vogelgrippe in der Ukraine haben die
polnischen Behörden die Kontrollen an allen Grenzübergängen zum
Nachbarland verschärft. Jegliches Geflügelfleisch werde
konfisziert, sagte eine Zoll-Sprecherin im südostpolnischen
Grenzort Przemysl am Dienstag. "Reisende aus der Ukraine müssen
sogar damit rechnen, dass ihnen die belegten Brote abgenommen
werden", betonte die Sprecherin und riet zum Proviantverzehr
noch vor der Grenze.
In der Ukraine war auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim
Nutzgeflügel verendet. Ein Nachweis des gefürchteten Erregers
H5N1 steht dort allerdings noch aus. Vom Einfuhrverbot nach
Polen sind auch Geflügelprodukte wie Federn und Daunen
betroffen. Allerdings kann nach Zollangaben angesichts des
lebhaften Reiseverkehrs - viele ukrainische Kleinhändler und
Kunden besuchen regelmäßig die polnischen Grenzmärkte - nicht
jeder Reisende genau kontrolliert werden.
HANDELSBLATT, Dienstag, 06. Dezember 2005, 17:55 Uhr