Chronik: Vogelgrippe-Virus H5N1
Ende 2003 brach in Asien die Vogelgrippe aus. Seitdem hat sich
das Virus vom Typ H5N1 rasant ausgebreitet. Viele
zehnmillionen Vögel sind bereits daran verendet oder wurden
wegen der Ansteckungsgefahr getötet. Rund 120 Menschen sind
erkrankt, mehr als 60 von ihnen sind gestorben.
Dezember 2003: Die Vogelgrippe grassiert zunächst in Thailand,
Vietnam, Südkorea und Japan. Bis Februar 2004 erkranken 35
Menschen, 24 sterben. Ursache ist das Virus vom Subtyp H5N1.
Juli 2004: China räumt Fälle der Vogelseuche ein. Der Erreger
wird bei Zugvögeln nachgewiesen.
August 2004: In Vietnam sterben drei Menschen an der
Vogelgrippe. Zwei Monate später erkranken in Thailand neun
Menschen an der Vogelgrippe, acht von ihnen sterben.
Dezember 2004: 68 Erkrankungen in Vietnam, Kambodscha und
Indonesien: 25 Menschen sterben. Die
Weltgesundheitsorganisation warnt vor einer Pandemie mit
Millionen Toten.
Juli 2005: Das Virus breitet sich von Fernost nach Russland
und Kasachstan aus. In Vietnam sterben zwei Menschen an der
Vogelgrippe. Seit 2003 sind dort über 40 Menschen an dem Virus
gestorben.
August 2005: Die EU verhängt einen Importstopp für Geflügel
aus Russland und Kasachstan. Er gilt bereits für neun
asiatische Staaten.
September 2005: Die Freilandhaltung von Geflügel wird in
Teilen von Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und
Mecklenburg-Vorpommern verboten. Hühner, Puten, Enten und
Gänse müssen in den Ställen bleiben, um eine Übertragung durch
Zugvögel zu verhindern.
Oktober 2005: Im asiatischen Teil der Türkei wird das Virus
H5N1 nachgewiesen. Zudem gibt es einen Verdachtsfall in
Europa: In Rumänien wird das Virus H5 festgestellt, Zugvögel
sollen es eingeschleppt haben. Bis zum Samstag sollte geklärt
werden, ob es sich um den auch für Menschen gefährlichen
Subtyp H5N1 handelt. Der EU-Importstopp wird auf Rumänien und
die Türkei ausgedehnt.
HANDELSBLATT, Montag, 17. Oktober 2005, 07:16 Uhr